Die Haspo Bayreuth gewinnt das Frankenderby gegen den haushohen Favorit HC Erlangen mit 28:26 (12:13). Um die 100 Fans nahmen den kurzen Weg von Bayreuth auf sich und erzeugten eine unglaubliche Stimmung, um ihre Mannschaft zu unterstützen. „Die Kulisse, die heut mitgekommen ist, war überragend, die helfen uns natürlich sehr“ sagte der erleichterte Kapitän Paul Saborowski (2) im Interview nach dem Spiel. Die Fans sahen eine überragende Leistung ihres Teams, das über 60 Minuten kämpfte und Erlangen knackte.
Die Partie begann ab der ersten Minute hochintensiv. Die Zuschauer bekamen ein Spiel zu sehen, in dem um jeden Zentimeter gekämpft wurde und keine leichten Tore zugelassen wurde. Dadurch war das Spiel von den starken Abwehrreihen geprägt, wo auf beiden Seiten hoher Aufwand betrieben wurde. Dementsprechend erzielte Jonas Poser (10/4) in der 12. Minute erst das 4:4 und die Partie zeigte sich insgesamt eher als torarm. Danach gelang es der Haspo etwas wegzuziehen und Paul Saborowski (2) netzte in der 15. Minute zum 7:4 ein. Im weiteren Verlauf tat man sich im Angriff jedoch sehr schwer und scheiterte wiederholte Male am gut aufgelegten Schlussmann Michael Haßferter. Die Mannschaft von Trainer Tobias Wannenmacher agierte ähnlich wie Bayreuth mit einer offensiven Abwehr, was die Haspo vor Probleme stellte. Dadurch gelang den Erlangern ein 4-Tore-Lauf, womit sie aus dem 4:7 ein 8:7 machten. Die restlichen 10 Minuten der Halbzeit waren ein hin und her, wobei sich kein Team absetzten konnte, Erlangen aber immer etwas in Führung war. Nach Pausenpfiff traf Anton Beck (7/3) noch per direktem Freiwurf mit einem eigentlich unmöglichen Wurf zum 12:13, womit er den Pausenstand besiegelte und beide Teams in die Halbzeit schickte.
Trotz der wenigeren Tore war es ein sehenswertes, hochklassisches Spiel. Matthias Bracher sagt: „Ich denke, dass jeder der da war ein ganz tolles Handballspiel gesehen hat“. Nach der Pause ging es so weiter, wie es aufgehört hat. In der 37. Minute glich Linksaußen Sven Goeritz (3) zum 17:17 aus, danach bekamen Paul Saborowski (2) und Sven Goeritz (3) in der 39. Minute „Zwei-Minuten-Strafen“ wodurch Erlangen in der 40. Minute mit drei Toren wegzog. In dieser entscheidenden und schwierigen Phase blieben die Bayreuther jedoch cool und glaubten weiterhin an sich. Mit einem drei-Tore-Lauf brachte man sich zurück ins Spiel und Tobias Gretsch (4) glich in der 44. Minute zum 20:20 aus. Torhüter Tizian Braun gelang es in diesem Spielabschnitt dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken und vermehrt freie Bälle wegzunehmen. Trainer Matthias Bracher zeigte sich nach dem Spiel sehr stolz und beeindruckt von der kämpferischen Leistung seines Teams: „Ich glaube, wir haben es ein bisschen mehr gewollt als die Erlanger“. In den letzten zehn Minuten der Partie schaffte es Bayreuth erstmals etwas wegzuziehen. Nach dem 22:22 in der 52. Minute traf Anton Beck (7/3) in etwas über drei Minuten drei Mal, wodurch man 4 Minuten vor Abpfiff mit drei Toren führte. „Da hat er uns mit seinen Rückraumwürfen wieder sehr geholfen“. Über die letzten Minuten schaffte man es die Führung über die Zeit zu bringen und am Ende mit 28:26 verdient zu gewinnen. Die Haspo zeigte eine überragende Mannschaftsleistung, wobei jeder seinen Teil zum Erfolg besteuerte. In der Defensive findet Trainer Matthias Bracher besonderes Lob für die Abwehrspezialisten Sven Goeritz (3), Tobias Gretsch (4) und Fabio Nicola (4). Für ihn war die kompakte Abwehr der Schlüssel zum Erfolg: „Im Laufe des Spiels habe ich so den Eindruck gehabt, dass die Erlanger vorne immer mehr Respekt bekommen haben und ihnen ein bisschen die Mittel ausgegangen sind, um unsere Abwehr zu knacken“. Dabei gelang es auch den starken Benedikt Kellner (1) mit Bundesliga Erfahrung bei nur einem Tor zu halten.
Durch die wichtigen zwei Punkte befindet sich die Haspo nun auch erstmals temporär auf dem 10. Platz. Bracher sagt: „Wir sind gerade auf einem guten Weg und haben uns gefunden“, verweist aber auch darauf, dass seine Mannschaft nun noch 4 schwere Partien vor sich hat, die keinesfalls leichter sein werden. Nächsten Samstag erwartet man den SC Magdeburg II.