Nach sechs Siegen in den ersten sechs Spielen der Saison in der Handball-Regionalliga Bayern der Männer ist die Erfolgsserie von HaSpo Bayreuth gerissen. Beim VfL Günzburg unterlag der Tabellenführer mit 26:29 (14:17). Damit rückten die Gastgeber auf einen Punkt heran und gehören nun mit zu einer dicht gedrängten Spitzengruppe.
Nach dem Spielverlauf ist der Sieg der Günzburger mit dem lautstarken Rückhalt einer mit 1200 Zuschauern gefüllten Halle keineswegs unverdient. HaSpo startete zwar durchaus wunschgemäß mit gewohnt starker Abwehrleistung und präzisem Tempospiel bis zum 5:3 (7.), lag aber nach drei schnellen Gegentoren zum 5:6 (8.) lange Zeit im Rückstand. Beim 11:16 (26.) wurde es sogar recht deutlich, und die Bayreuther konnten durchaus froh sein, dass der Halbzeitstand im Rahmen blieb, doch beim 19:20 (41.) gelang wieder der Anschluss.
Von da an blieb es spannend, wobei die Gäste mit drei Toren in Folge zum 24:23 (50.) aber nur noch einmal kurz in Führung gingen. Wenige Sekunden nach dem Ausgleich zum 26:26 erwies sich dann zweieinhalb Minuten vor dem Ende eine vermeidbare Zeitstrafe für Johannes Ruoff als wesentlicher Nachteil in der Schlussphase. Durch die Unterzahl gab es kaum noch taktische Möglichkeiten wie einen siebten Feldspieler oder eine offene Manndeckung.
Auffälligster Unterschied zu den sechs Siegen war die mangelhafte Chancenverwertung des HaSpo-Teams gegen den überragenden Günzburger Torhüter Patrick Bieber. Allein 14 Würfe aus Nahdistanz von den Außenpositionen oder bei Durchbrüchen blieben erfolglos – zwei davon in ganz wichtigen Situationen in der Schlussphase. Zudem war besonders dem Rückraum der Substanzverlust der vergangenen Wochen anzumerken, zumal die Chancen gegen die starke einheimische Abwehr oft hart erarbeitet werden mussten. Daran änderte es auch wenig, dass der angeschlagene Nico Brückner diesmal zumindest kurzzeitig etwas mehr beitragen konnte als die Rolle des Siebenmeter-Werfers mit erneut hundertprozentiger Ausbeute.
„Jetzt mussten wir wohl doch der Tatsache etwas Tribut zollen, dass unsere Leitfiguren immer am Limit spielen mussten“, erklärte HaSpo-Trainer Mathias Bracher. „Schließlich ging es auch in diesem Spiel wieder mit hohem Tempo hin und her.“ Man müsse aber auch die Qualität des Gegners respektieren: „Man kann in Günzburg verlieren – erst recht, wenn die Mannschaft von einer derart beeindruckenden Stimmung gepusht wird. Wenn vorher jemand gesagt hätte, dass wir aus den Spielen in München und Günzburg zwei Punkte mitnehmen, hätte ich das genommen. Und die zwei Punkte haben wir ja jetzt.“
HaSpo Bayreuth: Hennig, Braun - Lorenz, Nicola (4), Fröhlich (4), Böker (3), Ruoff (1), Brückner (7/7), Berthold (3), Rodenkirchen, Wopperer (1), Goeritz (2), Schmidt (1).