Zurückhaltend klagen die meisten Prognosen in HaSpo-Kreisen vor dem Saisonstart in der Regionalliga Bayern der Männer. Am zweiten Spieltag lässt sich aber eine Favoritenrolle des amtierenden Vizemeisters kaum noch leugnen, wenn er am Samstag um 19.30 Uhr im Schulzentrum Ost den TSV Ismaning zu Gast hat.
Das liegt gar nicht so sehr am eigenen 31:20-Sieg gegen den personell geschwächten TSV Rothenburg, auch wenn das immerhin das deutlichste Ergebnis des ersten Spieltags war. Vielmehr scheint das erste Resultat des TSV Ismaning auf Startschwierigkeiten bei dem Neuling hinzudeuten, der einen guten Namen als traditionsreiche Handball-Hochburg hat. Allerdings lag dort der Schwerpunkt bisher hauptsächlich bei den Frauen (3. Liga) und bei der hervorragenden Nachwuchsarbeit mit aktuell drei Bundesliga-Mannschaften (weibliche A- und B-Jugend sowie männliche B-Jugend). Außerdem waren die Münchner schon frühzeitig im Beachhandball engagiert, wo ihre weibliche A-Jugend in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft gewonnen hat.
Die Männer des TSV Ismaning sind dagegen gerade erst in die höchste bayerische Spielklasse aufgestiegen. Der überlegene Meister der Oberliga Süd (38:6 Punkte) hatte es zum Auftakt mit dem über die Relegation ebenfalls aufgerückten TSV Haunstetten zu tun, den er am Ende der vergangenen Saison um zehn Punkte distanziert hatte - und unterlag ihm in heimischer Halle doch recht deutlich mit 20:27 (9:13). Nach stetiger Führung bis zum 9:7 (14.) gelang den Münchnern bis zur Pause kein einziger Treffer mehr, und nach dem 10:16 (34.) hatten sie dann schon kaum noch eine Chance. Möglicherweise haben sie noch damit zu kämpfen, dass ihr Trainer Max Högl im Sommer zum Drittligisten TuS Fürstenfeldbruck gewechselt ist und dabei mit Tom Notz den erfolgreichsten Torschützen der Meistersaison mitgenommen hat.
Weitere Personalsorgen im HaSpo-Team
Dass man bei HaSpo trotzdem keinen Grund hat, die Aufgabe zu unterschätzen, liegt an neuen Personalsorgen. Der formstarke Moritz Schmidt hat sich im Training einen Bänderriss im Fuß zugezogen und wird einige Wochen lang ausfallen. Da zudem die Rückkehr von Timo Böker (Muskelfaserriss) noch sehr fraglich ist, werden Trainer Matthias Bracher möglicherweise nur sechs Feldspieler mit umfangreicher Regionalliga-Erfahrung zur Verfügung stehen. Aus dem Kreis der Nachwuchskräfte ist zudem der Einsatz von Luis Rodenkirchen fraglich, der als Rechtsaußen eine Alternative für Schmidt wäre, aber auch selbst im Training umgeknickt ist.
\"Immerhin kommt uns der Spielplan etwas entgegen\", sagt Co-Trainer Steffen Berghammer mit Blick auf das folgende Wochenende, das wegen der Spielverlegung auf Wunsch von HT München spielfrei sein wird. Nach dieser zusätzlichen Pause hofft man dann auch wieder auf einen möglichen Einsatz von Kapitän Fabio Nicola. Zuvor gelte es, noch eine Aufgabe unter den begrenzten Möglichkeiten mit entsprechender Konzentration anzugehen: \"Wir sollten versuchen, dem Neuling gleich Grenzen aufzuzeigen\" sagt Berghammer. \"Damit gar nicht erst die Hoffnung aufkommt, dass bei uns etwas zu holen sein könnte.\"