Ein letztes Mal heißt es für HaSpo Bayreuth: Heimspiel im Schulzentrum-Ost. Am Samstag empfängt der Vizemeister aus Bayreuth den bereits feststehenden Meister der Regionalliga Bayern, den TV 1861 Erlangen-Bruck. Die Gäste reisen mit einer makellosen Bilanz an: 22 Spiele, 22 Siege – dazu stellen sie mit 799 Treffern den mit Abstand besten Angriff der Liga.
Das Hinspiel im Januar endete aus Bayreuther Sicht deutlich – HaSpo unterlag mit 27:38 und kassierte damit die höchste Saisonniederlage. Linkshänder Johannes Ruoff erinnert sich: „Wir haben zu lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen, und leider erst in der zweiten Halbzeit phasenweise Handball gespielt.“ Zur Halbzeit lag HaSpo bereits mit zehn Toren zurück, ohne in der zweiten Hälfte nochmals gefährlich werden zu können.
Torwart Tizian Braun erwartet am Samstag „die Mannschaft mit dem stärksten Tempospiel der Liga“. Genau dieses Tempospiel war im Hinspiel der entscheidende Faktor. Für HaSpo wird es deshalb essenziell sein, Ballverluste im Angriff zu vermeiden und sich – unabhängig vom eigenen Torerfolg – schnell und organisiert zurückzuziehen. „Gelingt es uns, ihr Tempo zu unterbinden, haben wir gute Chancen, das Spiel offen zu gestalten“, sagt Ruoff.
Im gebundenen Abwehrspiel, das in den letzten Wochen mehrfach überzeugte, wird erneut eine Top-Leistung nötig sein. Vor allem der rechte Flügel des Meisters rund um Toptorjäger Jonas Poser – aktuell Führender der Torschützenliste – muss unter Kontrolle gebracht werden. Hier wird es auch auf das starke HaSpo-Torwartduo Braun und Hennig ankommen.
Doch nicht nur Erlangen-Bruck kann Tempo – auch HaSpo zeigte zuletzt, wie effektiv das eigene Umschaltspiel sein kann. Im Positionsangriff hingegen tat sich Bayreuth im Hinspiel schwer. Der massive Innenblock des Meisters, in dem viele Spieler bereits Drittligaerfahrung beim HC Erlangen gesammelt haben, machte es der Offensive schwer. Ruoff sieht dennoch Potenzial: „Wenn wir den Ball laufen lassen und mutig in die Lücken stoßen, können wir uns klare Chancen erspielen.“ Diese gilt es diesmal auch konsequent zu verwerten.
Dass es gegen den „verdienten Meister“, wie Braun anerkennt, eine „nahezu perfekte Leistung“ brauchen wird, ist allen klar. Doch das Ziel ist gesetzt: „Wir wollen nochmal alles raushauen, mit dem Publikum im Rücken alles geben und den Fans einen starken Abschluss bieten“, so Ruoff.
Während alle anderen Mannschaften in zwei Wochen noch einmal gefordert sind, ist die Saison für HaSpo nach dem Wochenende beendet. Der Grund: Der Rückzug der U21 des HC Erlangen, gegen die Bayreuth am letzten Spieltag angetreten wäre. Für einige Spieler wird es nicht nur das letzte Spiel der Saison, sondern auch das vorerst letzte im HaSpo-Trikot sein – zusätzliche Motivation, um gemeinsam mit den Fans ein letztes sportliches Highlight zu setzen.