Nach 27:21-Führung bei SC Magdeburg II bleibt mit 33:33 aber immerhin ein nicht unbedingt erwarteter Auswärtspunkt.
MAGDEBURG. Ein Punktgewinn bei der zweiten Mannschaft des Deutschen Meisters! Vor dem Drittliga-Spiel bei SC Magdeburg II am Sonntag hätten die Handballer von Haspo Bayreuth so ein Angebot wohl gerne angenommen. Am Ende des Spiels fühlte sich das dritte Unentschieden der Saison mit 33:33 (16:16) aber eher wie eine Niederlage an, denn in keinem der vorangegangenen acht Spiele hatte der erste Saisonsieg so greifbar nahe gelegen.
Schließlich hatte der geschwächte Tabellenvorletzte (ohne Anton Beck und Timo Böker neben dem langzeitverletzten Tobias Gretsch) in einer defensiv wie offensiv sehr starken zweiten Halbzeit eine 27:21-Führung vorgelegt (47.), ehe durch eine Rote Karte für Sven Goeritz ein wesentlicher Faktor der in dieser Phase hervorragenden Abwehr ausschied. In der Folge begann der Vorsprung zu wackeln, weil Haspo-Tore meist sehr schnell durch Gegentreffer beantwortet wurden. Trotzdem waren die Bayreuther auch nach dem zwölften (!) Treffer des überragenden Paul Saborowski zum 33:29 bei einer Restspielzeit von 4:20 Minuten immer noch auf der Siegerstraße, ehe Ex-Nationalspieler Christoph Theuerkauf auf der Magdeburger Trainerbank seine Mannschaft nach einer Auszeit auf offene Manndeckung umstellen ließ.
Das verursachte plötzliche Unsicherheit und Hektik bei den bis dahin so besonnen wirkenden Bayreuthern. Nach zwei schnellen Ballverlusten schien eine Haspo-Auszeit fällig, um das Team auf diese neue Situation einzustellen, doch Trainer Mathias Bracher griff zu diesem Mittel erst 30 Sekunden vor dem Ende, als ein Pfostentreffer von Saborowski und ein weiterer Ballverlust bereits zum Magdeburger Ausgleich geführt hatten. Der Plan für den letzten Angriff wurde zum wiederholten Mal durch das frühzeitige Vorwarnzeichen der Schiedsrichter für passives Spiel durchkreuzt, sodass ein weiterer Bayreuther Ballverlust sogar noch eine Siegchance für die Gastgeber eröffnete. Mit dem siebten Feldspieler kamen sie zu einer Chance von der Rechtsaußenposition, die aber Haspo-Torwart Robin Hennig parierte.
Der Schlussmann wurde damit neben Saborowski, dem am Kreis sehr durchsetzungsstarken Henri Dittmar und dem defensiven Schlüsselspieler Goeritz endgültig zu einem Garanten für den Punktgewinn. Bereits in der ersten Halbzeit hatte er nach seiner Einwechslung entscheidend dazu beigetragen den 8:12-Rückstand (21.) in eine 13:12-Führung zu verwandeln. Dass es nicht ganz zu einem Vorsprung bei Halbzeit reichte, hatte auch mit zwei umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen zu tun: Als ein Wurf von Fabio Nicola vom Kopf des Torwarts ins Netz geprallt war, wurde der zunächst angezeigte Treffer nach Magdeburger Protesten zurück genommen und stattdessen eine Zeitstrafe gegen Nicola ausgesprochen. Und der erfolgreiche Kempa-Trick in der letzten Sekunde vor der Pause wurde nicht anerkannt, weil Torschütze Saborowski angeblich vor dem Wurf schon den Boden berührt hatte.
„Das ist natürlich bitter, nachdem wir so klar geführt hatten“, sagte Bracher nach dem Spiel. „Aber die Jungs haben richtig gut gespielt. Vor allem die Abwehr war überragendend gegen eine gute Magdeburger Truppe.“
(es). Haspo Bayreuth: Braun, Hennig – Nicola, Ruoff (3), Berghammer (1), Saborowski (12), Dittmar (????, Elschner (2), Meyer-Siebert (1), Wopperer (2), Goeritz (3), Klima, Eule (1).
Quelle: Nordbayerischer Kurier.
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