Damen – Oberliga-Nord
HSG Nabburg-Schwarzenfeld – HaSpo Bayreuth 29:30 (13:18)
»Solche Spiele erlebt man nicht alle Tage«, so Trainer Andreas Berghammer nach der Begegnung. Doch der Reihe nach. Die HaSpo-Damen kamen gegen die Gastgeberinnen der HSG Nabburg-Schwarzenfeld eigentlich gut ins Spiel, auch wenn sie zunächst in einen 4:1-Rückstand gerieten. Dieser resultierte lediglich aus gleich mehreren Fehlwürfen, die sich die Bayreutherinnen aus besten Positionen leisteten. Mit dem 6:6 in der 13. Minute übernahm HaSpo schließlich das Kommando und erarbeitete sich bis zur Halbzeit einen sicheren 13:18-Vorsprung.
Was allerdings danach geschah, wird man noch lange analysieren müssen. Die Gastgeberinnen kamen wesentlich aggressiver aus der Kabine und verkürzten innerhalb von zwei Minuten auf 16:18. Viele, zum Teil haarsträubende, Ballverluste durch technische Fehler sorgten dafür, dass HaSpo in den 24 Minuten nach der Halbzeitpause nur sechs Tore erzielte. Dazu kam eine pomadige Abwehr, die Nabburg-Schwarzenfeld schließlich den Ausgleich zum 24:24 in der 49. Minute ermöglichte. Weder personelle Umstellungen noch eine Auszeit brachten in dieser Phase eine signifikante Veränderung. Im Gegenteil: Von der stimmungsvollen Halle unterstützt erkämpften sich die Gastgeberinnen eine 3-Tore-Führung, die auch bis zum 29:26 bei einer Restspielzeit von 3:30 Minuten Bestand hatte.
Dann folgte jedoch eine unglaubliche Aufholjagd. Die Bayreutherinnen gestatteten der HSG keinen Treffer mehr, erreichten 90 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich und hatten 20 Sekunden vor Ende sogar Ballbesitz. Mit einer klaren Spielhandlung kreierte man eine letzte Einwurfchance, die HaSpo nutzte, um 3 Sekunden vor dem Abpfiff in Führung und damit als lange nicht für möglich gehaltener Sieger von der Platte zu gehen.
»Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie in der Schlussphase noch einmal so enorm zurückgekommen ist. Es bleibt die Frage offen, in welchem Orbit wir uns die 25 Minuten davor befunden haben«, fasst Berghammer die zweite Halbzeit zusammen.
HaSpo spielte im Tor mit Alina Vizethum und Hanna Bauer; im Feld mit Nele Brinkmann, Annika Friedrichs (2), Lena Eckert (9), Anna Mahl (15/5), Karla Steiner (1), Meike Frederking, Sophie Braun, Charlotte Wulf, Lisa Knapp (3), Simone Vogelsang, Janice Radtke, Patricia Franz.
Andreas Berghammer