HaSpo Bayreuth hat am Samstagabend das schwierige, kämpferisch geprägte Auswärtsspiel beim TSV Lohr mit 23:18 (12:13) für sich entschieden. Lange Zeit war es ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei Mannschaften, die jeweils nicht richtig in den offensiven Spielfluss fanden. Für HaSpo bedeutet der Erfolg in Unterfranken den sechsten Sieg in der noch jungen Saison, womit das Team hinter Erlangen-Bruck mit 12:0 Punkten den zweiten Tabellenplatz belegt.
Der Start in die Partie war wohl der chaotischste seit langem für die junge Bayreuther Mannschaft, was Trainer Bracher sich noch nicht wirklich erklären konnte. In den ersten drei Angriffen unterliefen bereits drei technische Fehler. Lohr nutzte diese konsequent aus und führte schnell mit 3:0. Auch in den darauffolgenden Minuten fand HaSpo keine Antwort auf die stabile 6:0-Deckung der Gastgeber, während sie in der eigenen Defensive keinen Zugriff auf „die schnellen, wendigen Lohrer Rückraumspieler“ bekamen. So stand es nach nur zwölf Minuten 2:7 aus Sicht der HaSpo. Diesen Rückstand musste das Team erst einmal aufholen, bis Jakob Stiegler (4) in der 21. Minute auf 7:10 verkürzen konnte. Lohr baute den Abstand allerdings schnell wieder auf die vorherigen fünf Tore aus. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit fand Bayreuth jedoch zur „starken Defensivarbeit“ zurück und kämpfte sich mit dieser als Basis bis zur Pausensirene auf 12:13 heran.
Die starke Defensive konnte HaSpo auch in die zweite Halbzeit mitnehmen, worauf die Heimmannschaft keine Antwort fand. Da jedoch weiterhin die letzte Konsequenz und Konzentration im Angriffsspiel fehlten, übernahm Bayreuth „erst“ knapp sechs Minuten nach Wiederanpfiff durch ein Willenstor von Johannes Reif (3) die Führung. Laut Bracher hätte das Team in dieser Phase nach der Pause eigentlich davonziehen müssen, gab die Führung aber sofort wieder aus der Hand, und es entwickelte sich ein zunehmend zähes Spiel. Wenn es Lohr in dieser Phase gelang, die Bayreuther Abwehr zu durchbrechen, scheiterten sie immer wieder am stark aufgelegten Robin Hennig, der in der zweiten Spielhälfte herausragend hielt. Tore waren in dieser Phase auf beiden Seiten Mangelware, und nach 49 Minuten stand es gerade einmal 16:16. Dann allerdings schwanden bei den Gastgebern, die bis dahin viel investiert hatten, die Kräfte. HaSpo nutzte dies aus und setzte sich in den verbleibenden zehn Minuten zum Endstand von 23:18 ab.
Die Partie war sicherlich kein handballerisches Meisterwerk, doch nach dem Schlusspfiff war die Freude groß. Vor allem, weil laut Bracher „die Mentalität jedes Einzelnen stimmte“, sich das Team nach dem schlechten Start wieder herankämpfte und vor allem durch Kampfgeist und eine überragende Abwehr das Ruder herumreißen konnte. Nun gilt es, diese Emotionen in das kommende Heimspiel gegen Waldbüttelbrunn mitzunehmen, um die nächsten zwei Punkte einzufahren.
Für Haspo spielten
Braun, Hennig, Nicola (3), Fröhlich, Reif (3), Schmidt, Brückner (2), Berthold, Dittmar, Renfordt (2/2), Meyer-Siebert (2), Neumann(3), Fischer, Goeritz (3), Stiegler (4), Abend (1/1)