Es könnte durchaus eines der schwersten Auswärtsspiele für das junge Team um Marco Eckstein gewesen sein. Die Mannschaft ging gut eingestellt in das Spiel. Der Start gestaltete sich etwas holprig, und man hatte den Eindruck die Spieler befinden sich gedanklich entweder noch in der Umkleide oder im Bus. Bei solchen Partien darf man sich solche Schwächephasen einfach nicht leisten. Nach knapp 4 Minuten 5:1, nach zehn Minuten 7:3. In der 19 Minute konnte nun erstmalig ausgeglichen werden. Stand 9:9. Der Abwehrblock funktionierte wieder, nach dem der Trainer deutliche Worte fand. Die Rodacher zogen aber wieder absolut unnötig bis zum Pausenpfiff mit drei Toren davon. Unnötige Ballverluste und verworfene 100%ige Torchancen wurden konsequent bestraft. Halbzeitstand 15:12.
Die zweite Halbzeit verlief anfangs wie die erste. Es wurde wieder ein Torvorsprung von Rodacher Seite auf 5 Tore aufgebaut. Haspo kämpfte sich allerdings wieder entschlossen auf 26:25 in der 51 Minute heran. Was dann folgte war wieder eine Schwächephase, die man sich in den letzten Spielminuten einfach nicht leisten darf. In der 57 Minute stand es 31.27. Wer jetzt dachte, man könne so ein Spiel nicht mehr drehen, der liegt auf dem Holzweg. Der Trainer gab jetzt vor, eine komplette Manndeckung übers ganze offene Feld zu spielen. Was jetzt folgte, war an Dramatik nicht zu überbieten. Rodach wusste nicht mehr, was zu machen ist. Es folgten drei Zeitstrafen in Folge, und Haspo kämpfte sich auf 32:31 (58:49) heran. Ein unglückliches Tor bei 59:14 und im Gegenzug sofort der Gegentreffer zum 33:32 (59:14). Also noch genügend Zeit, zumindest ein Remis zu holen. Es waren noch satte 46 Sekunden noch zu spielen. Direkte Manndeckung. Sechs Bayreuther gegen vier Rodacher. Hier hätten die beiden Schiedsrichter spätestens nach 25 Sekunden Zeitspiel pfeifen müssen. Aber was geschah? Ein Rodacher Spieler trippelt mit dem Spielball in die eigene Hälfte, und dann wird endlich Zeitspiel gepfiffen. Noch 5 Sekunden auf der Spieluhr. Bayreuth führt den Freiwurf an der Stelle aus, wo der Gegenspieler war (ca. 5 Meter im gegnerischen Spielfeld), so das es zum freien Torabschluss gekommen wäre. Was passiert? Die beiden Unparteiischen trafen eine absolut unglückliche Entscheidung gegen Haspo Bayreuth, und pfiffen den Freiwurf zurück, und zwar 5 Meter in die EIGENE Spielhälfte! Die Spieluhr lief dann natürlich bis zum Abpfiff herunter. Unabhängig von dieser Spielsituation, hätte Bayreuth schon vorher alle Möglichkeiten in Führung zu gehen und den Sack zu zu machen. Rodach war einfach cleverer und nutze ihre Chancen eiskalt aus.
Trainer Marco Eckstein: „Unabhängig von dieser nicht glücklichen Aktion der beiden Schiedsrichter, hat Rodach gesamt betrachtet nicht unverdient aber dennoch glücklich gewonnen. Wir haben zu viele Spielphasen einfach verschlafen, und auch in wichtigen Situationen unnötig die Bälle verworfen. Die Mannschaft hat aber sehr gut gespielt, und sich immer wieder herangekämpft. Positiv war natürlich auch der Einsatz unserer A-Jugendlichen, Henry Wedlich und Leon Westphal, die einen tollen Auftakt hatten. Der angeschlagene Max Kettel biss sich auch trotz Verletzung durchs Spiel. Jeder hat toll gekämpft, und das war mir wichtig. Wenn man ein Spiel mit einem Tor verliert, dann hat man das Spiel an sich schon vorher bei bestimmten Aktionen verloren. Die Mannschaft wird sich sicherlich noch weiter entwickeln und dazulernen. Aus solchen Spielen kann man nur lernen und man muss hier das Positive mitnehmen. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz auf meine Mannschaft, denn die haben alles gegeben. Heute war Rodach einfach abgezockter und hat die zwei Punkte am Ende geholt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in der Bayernhalle für alle Mannschaften die Trauben sehr hoch hängen werden.“
Statistik:
Spielstand 1. Halbzeit: 16:13 – Endstand: 33:32
Haspo Bayreuth
Henry Wedlich (Torwart), Nils Goeritz 3, Jonas Ludwig 5/1, Marco Eckstein 8/7, Paul Kettel 6, Philip Sinkule, Moritz Schmid 4, Leon Westphal 1, Moritz Harich 2, Niklas Korfmann 3, Max Kettel
Gelbe Karten 1, Zeitstrafen 3
SG Bad Rodach/Großwalbur
Jannis Stauch 2, Louis Wutschka 8, Fabian Brungs 5, Elias Städler, Bastian Wutschka 4/1, Tom Kretschmar 10/1, Christopher Schlund, Jakob Lippold, Ben Seifert 3, Patrick Zeuß 1, Moritz Lippold, Stefan Wöhler
Gelbe Karten 2, Zeitstrafen 7