Die Revanche für das Hinspiel ist geglückt. Haspo Bayreuth gewinnt das Topspiel in heimischer Halle gegen den VFL Günzburg mit 30:27 (14:16) und zeigt wieder einmal Charakter.
Wie bereits im ersten Spiel des Jahres kam die Mannschaft aus Bayreuth nicht perfekt ins Spiel und nach erst drei gespielten Minuten verstummte die Halle das erste Mal, als Tom Elschner (1) verletzt am Boden lag. Elschner, der erst sein zweites Spiel nach überstandener Verletzung am Knöchel absolvierte, verletzte sich diesen wieder unglücklich. „Ich war wirklich froh, dass er wieder dabei ist, weil er auch brennt darauf, zu spielen. Umso bitterer war das jetzt in der Anfangsphase, ich denke das ist die alte Verletzung wieder“, sagt Trainer Mathias Bracher. Von diesem Schock mussten sich offensichtlich auch Elschners Teamkollegen erstmal erholen, so konnte sich der Gast aus Günzburg nach elf Minuten auf 3:7 absetzen und Bracher sah sich gezwungen die erste Auszeit zu nehmen. Gerade in der Abwehr schaffte man es in der ersten Halbzeit oft nicht bis zum letzten Moment aufmerksam zu bleiben und fing sich so, trotz eigentlich zuvor guter Defensivarbeit, einige unnötige Tore oder 7-Meter. Trotzdem gelang es den Bayreuthern, angeführt von einem überragend aufgestellten Johannes Ruoff (14/4), sich zur Pause wieder heranzukämpfen und sie machten 30 Sekunden vor Ende des ersten Abschnittes den Anschlusstreffer zum 14:15. Der vor allem in der ersten Halbzeit gut aufspielende Günzburger Kilian Weigl (7) traf dann allerdings mit der Schlusssirene zum 14:16 Pausenstand.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Die Günzburger verzweifelten immer mehr an der immer besser werdenden Bayreuther Defensive, die nun, wie bereits im Spiel zuvor gegen Lohr, von den beiden Abwehrchefs Fabio Nicola (4) und Maximilian Berthold zusammen dirigiert wurde. „Das war schon phänomenal, was die Abwehr da mit dem Keeper gespielt hat“, lobt Bracher nach dem Spiel. In Minute 39 traf dann Luis Neumann (2) zum 21:20 und somit zur ersten Führung der Bayreuther, die sie dann allerdings direkt wieder aus der Hand gaben. Knapp zehn Minuten dauert es dann wieder, ehe Haspo die Führung wieder an sich riss und diese anschließen nicht mehr hergeben wollte. Es gelang ihnen sogar, von der ausverkauften Halle getragen, in den letzten zehn Minuten die Führung auf zwischenzeitlich vier Tore aufzubauen, bevor man den 30:27 Heimsieg einfahren konnte.
Der herausragende Mann des Spiels war das „Willenmonster“, wie ihn Bracher nachher nannte, Johannes Ruoff, der mit seinen 14 Toren fast die Hälfte der Bayreuther Tore erzielte. Im Angriff tanzte er sich nicht nur geschmeidig durch die Lücken der Günzburger Abwehr, sondern dirigierte außerdem mit „seinem erstklassigen Spielverständnis“ ausgezeichnet von der Mitte- und auch Halb-Position.
Mit dem Sieg gegen Günzburg festigt Bayreuth den zweiten Tabellenplatz mit 23:7 Punkten. Kommenden Samstag wartet nun mit einem Auswärtsspiel beim DJK Waldbüttelbrunn erneut eine schwierige Aufgabe auf die Mannschaft aus Bayreuth, auf die man sich nun in der kommenden Trainingswoche ergiebig vorbereiten wird.
Für Haspo spielten:
Braun, Henning, Nicola (4), Ruoff (14/4), Brückner (3), Berthold, Elschner (1), Renfordt, Wopperer, Neumann (2), Goeritz (1), Schmidt, Stiegler, Abend (5/3)