Haspo Bayreuth und der DHK Flensborg teilen sich am Ende mit einem 32:32 (14:16) die Punkte. In einer chaotischen Schlussphase gelingt es den Bayreuther nicht schlussendlich als Sieger dazustehen. Durch die weiteren liegengelassenen Punkte sinken die bereits kleinen Chancen noch weiter.
Am Anfang sah alles nach einem erfolgreichen Abend für den Haspo aus: Nach fünf Minuten führte man mit 5:0 und alles stimmte. Tizian Braun hielt freie Bälle, in der Abwehr agierte man griffig und wach und vorne erspielte man sich Chancen über das Tempospiel. Zu Beginn der Partie wirkte es wie ein Klassenunterschied zwischen den beiden Teams. Nach der Auszeit vom DHK in der 6. Minute zeigte sich aber recht schnell, dass hier ein richtig guter Gegner spielt. Die Flensburger spielten nach den verschlafenen Anfangsminuten klarer und verringerten die Fehlerquote im Angriff. Auch nutzten sie ihre freien Abschlüsse besser und blieben seltener am stark aufgelegten Braun hängen. Auf Bayreuther Seite schlichen sich wiederum immer häufiger kleine Fehler im Angriff ein und dazu scheiterte man öfter am Flensburger Schlussmann. Somit schmolz der Vorsprung über die Minuten hinweg, bis Jonas Mau (5) in der 25. Minute zum 12:12 traf. Interessant zu sehen war, dass die Flensburger die allermeiste Zeit im 7:6 agierten. Dadurch gelangen ihnen immer wieder Anspiele an den Kreis, was sehr schwer für die Bayreuther zu verteidigen war. Zum Ende des ersten Abschnittes geht es für Bayreuth mit 14:16 in die Halbzeitpause.
Ab der zweiten Halbzeit spielte Kapitän und Führungsspieler Paul Saborowski, der im ersten Abschnitt aufgrund von muskulären Problemen lediglich auf der Bank saß. In den ersten zehn Minuten gelang es den Flensburgern ihren Vorsprung konstant bei drei Toren zu halten. Dreh- und Angelpunkt im Flensburger Angriffsspiel war Spielmacher Melf Hagen (7/3). Er bediente Marcel Möller (9) am Kreis durch clevere Steckpässe und setzte seine Nebenmänner gut in Szene. In dieser Phase vergab man im Angriff zu viele Chancen, um das Spiel wieder zu drehen. Ab der 45. Minute gelang den Bayreuther aber eine Aufholjagd: In der Abwehr bekam man immer öfter die Finger zwischen die Kreisanspiele und Torwart Tizian Braun konnte nach der starken Anfangsphase dem Spiel wieder stärker seinen Stempel aufdrücken. Durch die verbesserte Abwehr gelangen mehr Ballgewinne, die wiederum in leichte Treffer auf das leere Tor resultierten. Zudem zeigte Paul Saborowski (6), wie wichtig er für das Team ist und glänzte im Tempospiel und durch seine Treffer von außen. Somit traf man in der 51. Minute zum 26:26 und die Zuschauer in der Halle Ost bekamen wieder eine völlig offene Partie zu sehen, bei der es um nix weniger als den Verbleib in der 3. Liga ging.
In den letzten Minuten des Spiels hätten die Bayreuther wiederholte Male die Chance darauf gehabt, die Führung zu übernehmen. Man vergab jedoch neben zwei 7-Metern noch einen freien Durchbruch, sowie einen Gegenstoß. „Wir dürfen die nicht liegen lassen, die müssen rein. Da waren wir heute einfach nicht gut genug“, ist das klare Statement von Steffen Berghammer nach der Partie. Aber auch auf Flensburger Seite wurden viele Fehler gegen die offensive Manndeckung der Bayreuther gemacht. Beide Teams kämpften aufopferungsvoll um die Punkte und es war klar zu sehen, um wie viel es für beide Temas geht. 30 Sekunden vor Schluss trafen die Flensburger zum 30:31. Im Gegenzug spielte der Routinier Steffen Berghammer von Linksausen einen spektakuläre Kempa auf Tom Elschner (4) auf Halbrechts, der Haspo 18 Sekunden vor Schluss den Ausgleich bescherte. Kurz vor Schluss kamen die Flensburger nochmal frei zum Abschluss, Tizian Braun parierte jedoch.
Am Ende ist es ein glücklicher Punktgewinn für den Haspo, durch die ganzen vergebenen Chancen in der Schlussphase fühlt es sich im Endeffekt jedoch insgesamt vielmehr wie ein vergebener Punkt an. Ob das nun schon das vorzeitige Aus für die Bayreuther Handballer war, weiß man jetzt noch nicht. Es ist aber klar, dass man auf Ausrutscher der anderen Teams hoffen muss und Chancen sehr gering sind. „Da dürfen wir jetzt gar nicht drüber nachdenken, das darf kein Thema werden“, sagt Steffen Berghammer, denn für ihn und sein Team geht es schon am Montag weiter nach Oftersheim.
Für Haspo spielten:
Hennig, Braun (2) (beide Tor); Beck (8/7), Nicola (3), Gretsch (5), Böker, Ruoff (1), Berghammer, Saborowski (6), Elschner (4), Meyer-Siebert, Wopperer, Goeritz (1)