Trotz eines 35:32 (14:15) Sieges gegen den GSV Eintracht Baunatal muss der Haspo Bayreuth in die Abstiegsrunde der 3. Liga.
Es war von Anfang an klar für die Bayreuther: ohne Schützenhilfe kann man das rettende Ufer mit dem 10. Platz nicht erreichen. Der Oranienburger HC musste gegen die Sportsfreunde Söhre gewinnen, sodass sie noch eine Chance haben. Als dieser gestern eine deutliche Niederlage einfuhr war das Bayreuther Schicksal besiegelt. Man wird in der Abstiegsrunde antreten, bei der man gegen die anderen 11. Platzierten der weiteren vier Staffeln der 3. Liga jeweils Hin- und Rückspiel bestreitet. Von diesem fünf Teams wird nur das erste Team in der dritten Liga bleiben dürfen. Keinesfalls eine leichte Aufgabe für die Bayreuther, bei der auch die äußeren Umstände nicht optimal sind. Nicht nur muss man enorme Strecken durch ganz Deutschland auf sich nehmen, auch müssen die Mannschaften alle Spiele bestreiten, selbst wenn sie keine Chancen mehr auf den ersten Platz haben, da es ihnen in diesem Falle verboten wird, in der folgenden Saison wieder in die 3. Liga aufzusteigen. Das ist bitter für die Vereine, da sie Spiele antreten müssen, aus denen sie keinen Nutzen ziehen und die langen Fahrten und Übernachtungen selbstverständlich auch einen großen finanziellen Faktor darstellen. Andererseits ist die Regelung aus Sicht des DHB auch verständlich, da sie natürlich dafür sorgen müssen, das am Ende die Spiele absolviert werden und ein rechtmäßiger erster Platz bestimmt werden kann. Trainer Bracher sagt nach dem Spiel: „Das ist ein bisschen kurios, sowas hatte ich noch nie, dass nur eine von fünf Mannschaften dann die Klasse hält“. Routinier Tobias Gretsch zieht das positive daraus und freut sich auf weitere Partien vor den treuen Bayreuther Fans: „Ist geil hier die Heimspiele noch mitzunehmen“.
Trotz des Sieges fanden die Baunataler besser ins Spiel. In der 5. Minute erzielte Felix Geßner (7) das 4:1 für Baunatal. In den ersten Minuten agierte man auf Bayreuther Seite fahrig und scheiterte oftmals bei freien Chancen am gut aufgelegten Schlussmann aus Baunatal. Dazu machte man einfache Abspielfehler, wodurch das Team von Bracher früh ins Hintertreffen gerieten. Beim Stand von 2:6 rappelte sich der Haspo jedoch auf und legte einen 4:0 Lauf hin um zum 6:6 auszugleichen. In dieser Phase half Tobias Gretsch (8) mit seinen wuchtigen Rückraumtoren den Haspo zurück ins Spiel zu bringen. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, bei der Baunatal meist mit einem Tor vorlegen konnte. Im Angriff waren die Hessen meist über den Rückraum erfolgreich. In diesem Bereich fehlte der Haspo oft der entscheidende Schritt in der Defensive, wodurch leichte Würfe auf das Tor kamen, bei denen Schlussmann Robin Hennig zu wenig Unterstützung seiner Vorderleute bekam. Im Angriff vergab man weiterhin zu viele Chancen, konnte aber gut über die 2. Welle punkten.Insgesamt war es eine zerfahrene Partie mit vielen Fehlern, bei der beide Teams aber alles gaben und auf Augenhöhe agierten. In die Halbzeitpause ging es schlussendlich mit einem 15:14 für Baunatal.
Bis zur 45. Minute bekamen die Fans weiterhin eine ausgeglichene Partie zu sehen.Beim 23:23, 15 Minuten vor Schluss entschloss sich Gästetrainer Dennis Weinrich einen neuen Impuls zu setzten und auf ein 7:6 umzustellen. Dieses verteidigte Bayreuth sehr beherzt und aktiv, dazu traf Baunatal noch keine guten Entscheidungen wodurch mehrmals in kurzer Zeit auf leere Tor eingesetzt werden konnten. „Leider ging das voll nach hinten los“ gibt der Coach aus Baunatal nach dem Spiel zu. Somit stand es in der 49. Minute bereits 29:25 für Bayreuth. Diese bewahrten leider aber nicht die Nerven und neigten zu hektischen und ungezwungenen Ballverlusten. Auch half es nicht, dass in dieser Phase auch der vierte Siebenmeter der Bayreuther nicht den Weg ins Tor fand. Als Jan-Erik Kleinschmidt (2) in der 57. Minute zum 32:32 ausglich, war das Spiel wieder offen. Doch in dieser Phase übernahm die Haspo schlussendlich doch das Zepter und traf konsequent im Angriff, wogegen die Gäste schlussendlich nichts mehr entgegenzusetzen hatten.